TRIO FINGERPRINTS
Zum zweiten Mal gaben die drei Musiker des Trios „Fingerprints“ – Martin Kurz, Karin Kraft und Hans Matter – im „Kirchlein“ ein Konzert. Sie kommen aus der Gegend von Hanau und haben sich bei vielen Musikfreunden des Main-Kinzig-Kreises bereits einen Namen gemacht. Im mittelhessischen Landkreis Gießen sind sie noch wenig bekannt.
Karin, Hans und Martin sind sich als musikalische Individualisten zufällig begegnet. 2010 trafen sich Hans und Martin nach vielen Jahren wieder. Sie gründeten das Duo „Fingerprints“. Einige Zeit später stieß Karin zu der kleinen Gruppe – aus dem Duo wurde das Trio „Fingerprints“. Zu dritt gelang es ihnen, aus ihren individuellen, musikalischen Vorlieben ein neues, gemeinsames Ganzes zu entwickeln. Ihr Repertoire umfasst neben Jazz, Blues und Folk auch Bluegrass und Americana. Fast alle Stücke ihres Programms stammen aus der eigenen Feder. Viele dieser Eigenkompositionen sind instrumental. Für andere haben sie auch den Text geschrieben. Dabei verarbeiten sie Eindrücke, Träume, Erinnerungen und auch gesellschaftspolitische Ereignisse.
So erklang gleich zu Beginn des Konzerts ihr Song „Head in the Clouds“, in dem die Musiker des Trios „Fingerprints“ die Verwirklichung eigener Träume unabhängig vom Alter aufgreifen. Der Song „Autumn Breeze“ begeisterte die Gäste auch im Frühling. Karin schildert Beobachtungen und Erfahrungen, die uns die Natur im Herbst ermöglicht. Der Bossa Nova „Miss you in May“ verbreitete ein gewisses Latin Feeling bei den Gästen. Die Melodie wurde von Martin komponiert. Den Text, der eine Beziehung thematisiert, verfasste Karin. Martins Eigenkomposition „You make me aching“ präsentierten Martin und Karin als Duett. Diese Art des Vortrags veranschaulichte das Thema des Songs – Wer hat in einer Beziehung Recht? Oder kann man das gar nicht entscheiden? – akkustisch und visuell auf eine besonders anschauliche Art. Die Eigenkomposition „What goes up?“ des Trios „Fingerprints“ bleibt ganz aktuell. Martin, Karin und Hans widmen sich hier dem Thema, dass auch die Mächtigsten nicht ewig herrschen können und ihre Zeit zu gehen auch kommen wird.
Neben diesen und weiteren Songs beeindruckten auch zahlreiche Instrumentals des Trios „Fingerprints“ die Zuhörer. Hervorheben möchte ich hier die drei Stücke „The River“, „Rainsong“ und „Big yellow Taxi“, bei denen Martin auf der Dobro spielte. Zu den wenigen Coversongs zählte z.B. „You can love yourself“ von Ken Mo, „Grapevine“ von Marvin Gaye und „Help the Poor“ von B.B. King.
Karin gelang es außerdem hervorragend, die einzelnen Songs mit kurzen, lebendigen und informativen Beiträgen zu verbinden. Die Gäste waren von der Vielseitigkeit, der Kreativität und dem Können des Trios „Fingerprints“ beeindruckt. Zwischen den Songs kam es zu Zurufen und Fragen, Musiker und Gäste tauschten sich immer wieder kurz aus. Den langanhaltenden und fordernden Applaus belohnten die Musiker gerne mit einigen Zugaben.