MARGOTS JAZZ LOUNGE

Zum ersten Konzert des Quartetts „Margots Jazz Lounge“ im „Kirchlein“ hatten sich auch zahlreiche Freunde und Fans der Band im Gästehaus eingefunden. Im Gastraum war der letzte Stuhl besetzt. Die Anwesenden kam schnell miteinander ins Gespräch und es stellte sich von Beginn an eine heimelige Wohlfühlatmosphäre ein.

Als das Konzert begann, verstummten die Gespräche und die Gäste konzentrierten sich auf die musikalischen Darbietungen und die zahlreichen Informationen. Das Publikum ließ sich sehr gerne von Linde, Ralf, Nico und Wilmar auf ihre musikalische Reise mitnehmen und genoss ganz offensichtlich den Abend.

Die vier Musiker hatten ein ausgesprochen vielseitiges Programm zusammengestellt. Das älteste Stück des Abends war der Cha Cha Cha „Tea For Two“ aus dem Jahr 1924, bei dem Gesang und Altsaxophon im Wechsel das Thema des Songs vortrugen. Bei der Ballade „Tenderly“ (1945) spielte Wilmar die Hammond-Melodica und untermalte so die Stimmung des Liedes sehr gelungen. Das Stück „My Baby Don’t Care“ wurde bereits 1939 geschrieben und blieb viele Jahre unbeachtet. Erst 1987 – fast 50 Jahre später – wurde es mit der Interpretation der Jazz-Sängerin und Pianistin Nina Siomon für Werbezwecke der Firma Chanel auch zu einem Welterfolg. Der jüngste Song des Abends war die ungewöhnliche Ballade „Make You Feel My Love“ (1987) von Bob Dylan. Sie wurde schon sehr oft von zahlreichen Musikern neu interpretiert. Eine musikalische Meditation mit dem Tenorsaxophon bot das Stück „Wise One“ (1964) zum Beginn der zweiten Konzerthälfte. Ein kleiner Ausflug in die Pop-Musik gelang „Margots Jazz Lounge“ mit dem Song „Sunny Afternoon“ (1966) von „The Kinks“. Die Gäste sangen und klatschten begeistert mit. Ein Höhepunkt des Abends war das Lied „Weil du nicht da bist“. Dieser besinnlichen Ballade liegt eine iranische Melodie aus dem Jahre 1968 zugrunde. Auf der Suche nach einem geeigneten Text stieß Linde auf eine Gedicht von Mascha Kaléko. Die vier Musiker verknüpften Text und Melodie zu dieser wunderschönen Ballade. Es folgten weitere Songs wie „Bei mir bist du scheen“ (1932), „Autumn Leaves“ (1947) und „Der Nowak“ (1954).

Bei ihrem Publikum hinterließen Linde, Ralf, Nico und Wilmar als Quartett „Margots Jazz Lounge“ einen bleibenden Eindruck. Nico am Kontrabass schuf ein zuverlässiges Fundament für die musikalischen Interpretationen. Wilmar (Saxophon, Altsaxophon, Hammond-Melodica) und Ralf (Elektro- und Konzertgitarre) beeindruckten mit ihrem einfühlsamen und einfallsreichen Spiel. Linde mit ihrer markanten Stimme, ihrer deutlichen Aussprache, ihrer ausdrucksstarken Mimik und Gestik hatte einen entscheidenden Anteil an der faszinierenden Wirkung des Konzerts auf das Publikum.

Die Gäste dankten mit anhaltendem Applaus und lauten Rufen nach einer Zugabe. Diesen Wunsch erfüllten die Musiker sehr gerne mit u.a. dem Song „I’ve found a new Baby“ (1926).

FINGERSTYLE-GUITAR MICHAEL DIEHL

Michael Diehl – Fingerstyle-Gitarrist – ist ein gefragter und sehr beliebter Musiker. Mit seiner ganz besonderen Art, seiner großen Spielfreude und Motivation begeistert er seine Zuhörer.

Er überzeugte sowohl mit seiner Musik und seiner Spieltechnik als auch mit seiner Moderation. Bei seinen Überleitungen zwischen den Songs gab er viele Informationen an sein Publikum. Michael sprach über allgemeine Grundlagen des Gitarrenspielens ebenso wie über die Besonderheiten seiner Spieltechnik – dem Fingerstyle. Sein Publikum hörte stets andächtig zu und schaute ihm dieses Mal auch besonders genau auf die Finger.

Während seines Konzerts präsentierte Michael Diehl ausschließlich Eigenkompositionen, in denen er neben gesellschaftlichen und politischen Ereignissen auch Begegnungen mit Menschen thematisiert. Der musikalische Vortrag dieser Kompositionen ist feinsinnig, melodisch elegant, technisch versiert.

Das Programm enthielt in diesem Jahr viele Stücke seiner aktuellen CD „Never Give Up“, die 2022 veröffentlicht worden ist. Die zehn Eigenkompositionen dieser CD entstanden überwiegend im ersten Lockdown und thematisieren die harten Beschränkungen und die damit verbundene Hoffnungslosigkeit. In dem Song „Crazy Lazy“ widmet sich Michael seinen eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen, seiner Faulheit und Trägheit während des Lockdowns. Die häufig schlechte Laune in dieser Zeit vertonte er in „Bad Mood“, einem Song, den Michael sehr aggressiv spielte. Seine Liebe zu seiner Frau Florezelle thematisierte er langersehnt nach über 14 Jahren endlich in der Ballade „That takes my Breath away“. Die Stücke dieses vierten Albums spielt Michael mit seiner „michaeldiehl-signature“-Gitarre von Jozsi Lak.

Von seinen früheren CDs trug Michael ebenfalls einige seiner Eigenkompositionen vor, so z.B. „Mr. Adam“, einen Song, den er seinem Freund und Gitarrist Adam Rafferty aus New York gewidmet hat. Weitere Eigenkompositionen waren u.a. „Too much Water“, „Breakup“, „Groovin’ for Breakfast“, „Fingersalad Blues“, „We’ll meet again“. Ein Highlight des Abends war der Song Bohemian Rhapsody, den Michael Diehl für eine Gitarre neu interpretiert und in voller Länge gespielt hat.

Sein Publikum, das Michaels Darbietungen als Fingerstyle-Gitarrist sehr genossen hatte, war begeistert und dankte ihm mit anhaltendem Applaus. Und auch Michael war tief beeindruckt von seinem Publikum, von der Nähe zu seinen Gästen und von der vertrauten Atmosphäre im „Kirchlein“. Gerne und mit viel Freude spielte er eine Zugabe.

Voraussichtlich am 22. November 2025 wird Michael Diehl ein weiteres Solokonzert im „Kirchlein“ geben.

PADDY SCHMIDT SOLO

Paddy ist Vollblutmusiker, seine Musik ist der Irish Folk. Er ist Sänger, Instrumentalist und Songwriter. Ihm gelingt es, in ein und dem selben Lied zu singen, seine akustische Gitarre und eine seiner zahlreichen Mundharmonikas zu spielen – und das oft in einem atemberaubenden Tempo.

Paddy unterhält und begeistert seine Zuhörer mit seinem musikalischen Können ebenso wie mit seiner Moderation. Für diesen Abend hatte er in sein Programm ca 60 % irisches Liedgut und ca 40 % eigene Lieder auf-genommen. Seine eigenen Songs handeln meist von Fernweh – z.B. „Far away“, „Tales of never ending days“ – und von Reisen – z.B. „Roll on restless rider“. Paddy erzählt hier von seiner Liebe zum Motorradfahren, von seiner Motorradtour zum Nordcap und der inspirierenden Einsamkeit in der skandinavischen Natur. Ein weiteres häufiges Thema seiner eigenen Lieder sind Geschichten, die in Irland spielen oder mit Irland zu tun haben. Hierzu zählen seine Songs „The Titanic“ und „Bound around“.

Die für diesen Abend von Paddy ausgewählten irischen Songs widmen sich häufig dem Thema der Emigration, ein leider weltweit wieder sehr aktuelles Thema.

Die Gäste in dem restlos ausverkauften Gastraum des „Kirchleins“ waren kaum zu halten, ihr Applaus wollte nicht enden. Paddy dankte mit einer großzügigen Zugabe. Auch er hat den Abend mit seinen Gästen sehr genossen. So vereinbarten wir Donnerstag, den 04.09.2025 als Termin für das nächste Konzert „Paddy solo“ im „Kirchlein“.

JÖRDIS TIELSCH

Jördis – gerade mal 29 Jahre alt – lebt für ihre ganz große Leidenschaft – die Musik. Sie begnügt sich allerdings nicht damit ein Instrument zu spielen. Vielmehr hat sie zahlreiche Fähigkeiten und erstaunliches Können entwickelt. Damit bringt sie in vielen Variationen die Musik mit großer Begeisterung und auf äußerst charmante Art dem Publikum nahe.

Auch Jördis’ drittes Konzert im „Kirchlein“ war wieder ein Solokonzert. Um trotzdem mehrere Instrumente erklingen zu lassen, setzte sie ihre Loopstation ein. Jördis bot während ihres Konzerts einen Mix aus eigenen Titeln, irischen Covers und Instrumentalstücken. Das Konzert begann mit ihrem Song „Sehnsucht nach Leben“, der auch auf ihrem Album „Kleine Stadt, großes Kino“ zu finden ist. „Immer wenn ich dreh“ – einer ihrer neuen Songs – thematisiert, wie schnell sich das Blatt manchmal wenden kann. Bei ihrem Lied „Augenblick Unendlichkeit“ kam der Looper zum Einsatz. Sie hatte ein Streicherarrangement eingeloopt und erweckte so den Eindruck, als spiele ein kleines Orchester. Auch bei dem Lied „Lady of the sea“ von Seth Lakeman griff Jördis auf den Looper zurück. Zu den irischen Traditionals zählten die Stücke „Go Lassie go“ und „Ashokan/Toss“. Bei dem schottischen Instrumentalstück „Dot the Dragon’s Eye“ begeisterte sie die Zuhörer mit ihrem Spiel auf der Geige. „Creepin“ – ein Countrysong von Norah Jones und Dolly Parton, „Texas Hold Em“ – der aktuelle Countryhit von Beyonce und „Long hot summer days“ – ein amerikanischer Worksong – ergänzten die Songs aus dem englischsprachigen Raum.

Jördis zeigt an vielen aktuellen Themen großes Interesse und Engagement. Hierzu zählen auch die Deutsche Kinderhospitzstiftung. Mit ihrem Song „Karussell“ widmet sie sich der Sehnsucht, wieder in die eigene Kindheit einzutauchen. Ein weiteres großes Thema ist für Jördis die Natur und deren Wertschätzung. Ihren eigenen Song „The river is me“ widmet sie deshalb dem Whanganui River in Neuseeland. In ihrem neuen und besonders aktuellen Lied „Der Ring“ gelingt es Jördis, einen kleinen Ausschnitt ihrer eigenen Familiengeschichte auf beeindruckende Weise mit den leider immer noch/immer wieder aktuellen Kriegsschicksalen zu verbinden.

Das Publikum war restlos begeistert und tief beeindruckt. Bei Konzertende wollte der Applaus nicht enden. So ließ sich Jördis gerne um eine Zugabe bitten. Hierzu wählte sie den Klassiker „Fields of gold“ in der Version von Eva Cassidy sowie das irisch-schottische Liebeslied „Red is the rose“.

Auch im Jahr 2025 soll es im „Klirchlein“ wieder ein Konzert mit Jördis Tielsch geben.

WOLFGANG THIELE

Wolfgang Thiele hatte nicht zu viel versprochen – er nahm sein Publikum mit auf eine musikalische Reise bis zurück in die 30er Jahre. Auf der Mundharmonika von Arnd Hoffmann ausdrucksstark begleitet, boten die beiden Musiker ein umfangreiches und sehr abwechslungsreiches Programm. Zu ihrem Repertoire zählen Songs der unter-schiedlichsten Musikrichtungen und Epochen.

Der Abend begann mit „Midnight Special“ von Huddie Ledbetter, der Folk-Ikone der 30er/40er Jahre. „Island in the sun“, das von Lord Burgess und Harry Belafonte 1957 geschriebene Lied fehlte genauso wenig wie „Wonderful World“ von Sam Cook u.a. „La Paloma“ von Sebastian Yradier, „Ol’ Man River“ von Jerome Kern, „Über den Wolken“ von Reinhard Mey, „Bei mir bist du schön“ von Sholom Sholem Secunda, „Capri-Fischer“ von Gerhard Winkler „Kriminal-Tango“ von Pietro Trombetta, „Lili Marleen“ von Norbert Schultze und zahlreiche weitere Songs folgten. Wolfgang covert diese berühmten Songs nicht nur, sondern gibt ihnen seine eigene Note.

In sein Programm hatte er auch eigene, selbst getextete und komponierte Stücke integriert. Dazu zählen „Ich will heute nicht“, „Mein Lied“, „Cause I’ve got the Blues“ u.a.

Es war ein umfangreiches, abwechslungsreiches und vielfältiges Programm, das Wolfgang und Arnd ihren Gästen boten. Wolfgang, der auch die Moderation übernahm, gab den Zuhörern zahlreiche Informationen zu den einzelnen Songs. Für das Publikum war es außerdem sehr beeindruckend, dass Wolfgang jeden Text der vorgetragenen Lieder auswendig sang – ohne jegliche Hilfsmittel.

Ein besonderes Augenmerk richtet Wolfgang auf die alten deutschen Schlager, die leider nur noch selten vorgetragen werden. Er sieht in ihnen ein altes deutsches Kulturgut, das er gerne pflegt, um es nicht vergessen werden zu lassen. Seinen Gästen gefielen diese Lieder, sie sangen an vielen Stellen mit.

Ausdauernder Applaus war den beiden Musikern sicher, eine Zugabe wurde mit Nachdruck gefordert und von Wolfgang und Arnd gerne gegeben.

Ulli Nass mit Gitarre und Mikro beim Event im Kirchlein

ULLI NASS

Die Musik und die Musiker der 60er und 70er Jahre haben Ulli Nass‘ Musikverständnis und seinen musikalischen Werdegang geprägt. Einen ganz besonderen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung hatten die Beatles, die ihn von Beginn an begleitet haben. Diese Verbundenheit zeigte sich auch in der Auswahl der Songs, die er für diesen Abend getroffen hat. So erklangen u.a. die Songs „Norwegian Wood“, „Here comes the Sun“, „Things we said today“, „I’ve just seen a Face“, „Come Together“ – um nur eine Auswahl zu nennen. Außerdem spielte er aber auch Songs anderer bekannter Interpreten dieser Zeit. Dazu zählten z.B. von Cliff Richard „Lucky Lips“, von M. Wilson der Titel „Till there was you“, „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader, „You got a friend“ von James Tayler, und „Tambourine Man“ von Bob Dylan.

Auch Lieder aus seiner eigenen Feder begeisterten die Gäste, so z.B. die beiden Lieder „Uh Mädchen“ und „Für immer und ewig“. Ulli, der während des Konzerts auch die Moderation übernahm, gab seinen Gästen zahlreiche Informationen zu den Songs, ihrer Entstehung, ihrer inhaltlichen Bedeutung und manchem mehr.

Es war ein unterhaltsamer Abend mit einem abwechslungsreichen Programm. Sein Publikum war begeistert und dankte Ulli Nass mit anhaltendem Applaus. Gerne gab Ulli eine großzügige Zugabe.

Rodeo Drive Band beim Event im Kirchlein 2024

RODEO DRIVE BAND

Ulrikes, Andreas’, Berts und Olivers musikalische Herzen schlagen für die amerikanische Country Musik. Mit großer Leidenschaft und ehrlicher Begeisterung spielen sie bekannte und unbekannte Songs. In ihrem Repertoire finden sich sowohl Songs der Klassik-Country-Interpreten wie auch Songs einiger New-Country-Stars.

Andreas, der Bandleader, spielt Gitarre und singt die meisten Songs. Er übernahm während des Konzerts auch die Moderation. Besonders wichtig ist es ihm dabei, zahlreiche Informationen zu den Textinhalten der englisch-sprachigen Songs zu geben. Das Publikum zeigte sich darüber sehr erfreut. Ulrike spielt die beiden Instrumente Bass und Autoharp. Letzteres ist eine Kastenzither mit maximal 36 Saiten, die nicht nur liegend, sondern auch aufrecht stehend oder umgehängt gespielt werden kann. Sie wird in den USA seit dem späten 19. Jahrhundert von den Musikern der Bluegrass -, Folk – und Country-Musik gespielt. Ganz besonders bemerkenswert ist, dass Ulrike gleichzeitig singt und eines der beiden Instrumente spielt. Neben der ersten Stimme bei einigen Liedern singt sie zusammen mit Andreas auch mehrfach die zweite Stimme. Bert spielt neben der Gitarre noch die Lapsteel-Gitarre, eine Gitarre mit einem Metall-Bottleneck, die auf den Knien liegend gespielt wird. Auch das Spiel auf dem Banjo, einem Zupfinstrument mit vier bis acht Saiten, beherrscht er – ebenso wie den Bass. Auch er übernimmt bei einigen Songs die zweite Stimme. Oliver schließlich ist der Schlagzeuger der Band. Da er auch elektrisch spielen kann, konnte die Lautstärke der Songs gut an die vergleichsweise kleinen Räumlichkeiten des „Kirchleins“ angepasst werden.

Das Konzert begann mit dem Song „Gone Country“ von Alan Jackson. Bei diesem und dem folgenden Song „No No Never“ von Texas Lightning spielte Bert die Lapsteel-Gitarre. Auch bei den Songs „Teach your Children“ von CSNY und „On the road again“ von Willi Nelson kam dieses besondere Musikinstrument zum Einsatz. Es folgten Songs wie „Mr Lovely“ von Midland, eines der von Andreas gesungenen Lieder. Eines von Ulrikes Lieblingsliedern – „This is the Life“ von Amy McDonald – wurde natürlich auch von ihr gesungen. Das Banjo spielte Bert u.a. bei den Songs „City of New Orleans“ von Arlo Guthrie und „Jolene“ von Dolly Parton. Den Klang der Autoharp konnten die Zuhörer bei den beiden Songs „Honky Tonk Angels“ von Kitty Wells und „Wildflowers“ von Dolly Parton kennenlernen und genießen. Bert übernahm bei diesen beiden Stücken den Bass, während Ulrike die Autoharp spielte und zur gleichen Zeit sang. Das Publikum war tief beeindruckt und applaudierte mit großer Begeisterung.

Dies sind nur einige der Songs, mit denen die vier Musiker der Rodeo Drive Band ihren zahlreichen Gästen einen Eindruck von der Welt der amerikanischen Country Musik ermöglichten. Mit dem Zeitpunkt des irgendwann angekündigten Konzertendes waren die Gäste dann aber so gar nicht einverstanden. Ihr Applaus wollte nicht enden und die Rufe nach einer Zugabe wurden immer lauter. So spielten Andreas, Ulrike, Bert und Oliver noch drei weitere Songs – „Country Roads“, „Sweet Home Alabama“ und „Highway 40 Blues“. Ganz kurz entschlossen, spontan, als Krönung des Abends, sang Ulrike von Janis Joplin den Song „Mercedes Benz“ – solo! Damit löste sie nochmals wahre Begeisterungsstürme aus.

Alle Anwesenden waren sich einig – das kann nicht das letzte Konzert der Rodeo Drive Band im „Kirchlein“ gewesen sein.

Peter Volland am Mikro beim Event im Kirchlein

PETER VOLLAND

Auch für sein zweites Konzert im „Kirchlein“ hatte Peter Volland ein Programm aus mitreißenden Rockklassikern und berührenden Eigenkompositionen zusammengestellt. Das Konzert begann mit dem 1967 veröffentlichten Song und Nummer-Eins-Hit „The Letter“ von der amerikanischen Rockband „The Box Tops“. Nach dem Hit „Bad Moon Rising“ von CCR folgte Peters erste Eigenkomposition dieses Abends – „Voice of night“. Sein Programm bot viel Abwechslung. Bekannte Rocksongs der 60iger bis 80iger Jahre wechselten mit seinen Eigenkompositionen ab. In diesen thematisiert er aktuelle Fragen, eigene Erfahrungen, Begegnungen, aktuelle gesellschaftliche Themen u.a. auf seine ganz besondere Art. Mit seiner informativen Moderation sprach er die Zuhörer immer wieder direkt an. Er forderte sie auch zum Mitsingen oder Mitklatschen auf. Sein Publikum folgte diesen Ermunterungen z.B. bei den Songs „Get back“ von den Beatles, „Lady in black“ von Uriah Heep, „Migty Quinn“ von Bob Dylan, „All right now“ von Free und „Proud Mary“ von CCR mit viel Begeisterung. Weitere Klassiker waren z.B. „Heart of gold“ von Neil Young, „House of the Rising sun“ von The Animals, „Children of the revolution“ von T-Rex u.a.

Bei dem Stück „All right now“ überraschte Peter Volland seine Gäste mit einem fulminanten Drum-Solo auf seiner verstärkten Akustikgitarre – der Applaus wollte nicht enden!

Mit seinen eigenen Kompositionen, die meistens einen aktuellen Bezug haben, hat sich Peter ebenfalls einen Namen gemacht. Ein Beispiel hierfür ist u.a. das Lied „Stormwind“ – Titelsong seines neuen, gleichnamigen Albums – in dem er das Leben mit dem Wetter vergleicht: Schwierige Momente, die manchmal wie Stürme über uns hereinbrechen, können wir nicht von uns fern halten. Stürme ziehen aber auch wieder weiter. In seinem Song „Feel so good“ besingt er die Energie, die er während eines Konzerts spürt. Die Zuhörer nehmen die Energie der Worte und Akkorde auf, gehen mit der Musik mit und geben so Energie an den Musiker weiter. Die Sehnsucht der Menschen nach dauerhafter Freude und erlösendem Frieden für die ganze Welt vertonte Peter Volland in seinem Song „Who brings joy“.

Das Publikum war begeistert und spendete während des Abends immer wieder kraftvollen Applaus. Am Ende des Programms wollte der Applaus der Gäste nicht enden.Sie forderten unnachgiebig eine Zugabe. Gerne gewährte sie Peter und spielte seine Eigenkomposition „Face of Peace“ – ebenfalls von seinem Album „Stormwind“. Dies ist ein Lied der Hoffnung und des Mutmachens. Es beschreibt die Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels und ermutigt dazu, sich nicht zu verschließen bzw zurück zu ziehen, sondern sich dem Licht hinzuwenden. Mit der Eigeninterpretation des Rockklassikers „Child in time“ stellte Peter Volland ein weiteres Mal seine Stimmgewalt unter Beweis. Tiefst beeindruckt und im ersten Moment sprachlos spendeten die Gästen tosenden Applaus.

Peter Volland wird nicht zum letzten Mal ein Konzert im „Kirchlein“ gegeben haben.

FRED & VAL

Manfred Herr und Valérie Nicola spielen seit 2008 als Duo Fred & Val zusammen vor Publikum. Anfangs lag ihr musikalischer Schwerpunkt beim reinen Blues mit Akustik-Gitarre und Gesang. Schnell merkten die beiden aber, dass manche Lieder mit der elektrischen Gitarre oder auch mit der Dobro-Gitarre einfach besser klingen. So erweiterten sie ihren Bestand an Gitarren, nicht zuletzt auch weil Valérie seit 2013 ebenfalls Gitarre spielt. Manfred Herr spielt neben der Akustik-, Elektro- und Dobro-Gitarre auch die Stompbox. Valérie Nicola ist Sängerin, Komponistin und Gitarristin auf der Akustik-Gitarre.

Auch das Repertoire des Duos „Fred & Val“ hat sich erweitert. Ihrem Publikum bieten sie eine Mischung aus Blues, Folk und Singer-/Songwriter-Stücken. Ihr Repertoire umfasst zahlreiche eigene Songs. Auch bei ihrem zweiten Konzert im „Kirchlein“ bot ihr Programm überwiegend Stücke aus der eigenen Feder. Thematischer Schwerpunkt ihrer Lieder ist immer wieder der Umgang der Menschen mit verschiedenen, sich oft ändernden Lebenssituationen. Wie ein roter Faden zieht sich ihre Grundeinstellung, das Leben anzunehmen wie es ist, sich nicht entmutigen zu lassen, immer wieder aufzustehen durch die Texte ihrer eigenen Songs. Valerie lässt sich beim Texten und Komponieren gerne auch von Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur inspirieren.

Bereits zu Beginn des Konzerts boten sie mit dem Folk-Stück „Slow Down“ und dem Blues-Stück „By the End of the Day“ einen ersten Eindruck ihres komponistischen Könnens. Zu dem Song „Pink & Green“ wurde Valerie auf einem Spaziergang im Park während eines heraufziehenden Sommergewitters inspiriert. Sie beobachtete, wie die Äste kleiner und schwacher Bäume im Sturmwind abbrachen, die Kronen der großen und starken Bäume sich dagegen im Sturm mitbewegten und ihm standhielten. Die beiden Eigenkompositionen „Sometimes“ und „Be Greatful“ thematisieren die Selbstverantwortung für das eigene Leben. Der Folk-Song „Better World“ von Manfred und Valerie baut auf der Rede „Today I have a Dream“ von Martin Luther King auf. Er ist, wie einige andere Lieder dieses Abends, auf ihrer neuen CD zu hören. Bei dem Blues-Stück „After the Rain“, ebenfalls von Fred & Val, spielt Fred auf seiner Dobro-Gitarre. Auch für den Song „My Babe“ von Willie Dixon kommt die Dobro-Gitarre zum Einsatz.

Fred & Val überzeugten mit ihrem Können ihre Gäste. Vals warme, tiefe Stimme und ihre bewegte, ausdrucksstarke Mimik berührte die Zuhörer. Fred zeigte mit seinem Spiel auf den verschiedenen Gitarren sein Können – mal filigran, mal kraftvoll, mal akustisch, mal elektrisch, mal zur Begleitung, mal als Solist. Zwischen den Songs bot Val immer wieder Informationen über die Songs, ihre Entstehung und Bedeutung. So manche Anekdote brachte die Zuhörer zum Schmunzeln.

Das Publikum war begeistert und sparte nicht mit Applaus. Gerne ließen sich Fred & Val um einige Zugaben bitten.

tonART

Manuela Wirth, Berthold Schäfer und Michael Faust gaben als Trio zum zweiten Mal ein Konzert im „Kirchlein“. Wie schon bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt 2023 begeisterten und überzeugten sie ihr Publikum mit ihren musikalischen Darbietungen.

Manuela, Michael und Berthold blieben ihrem Motto treu präsentierten mit großer Leidenschaft „einfach nur“ die Songs, die sie selbst begeistern. Ob Blues, Soul, Folk Pop oder Singer Songwriter – mit ihrem umfangreichen Programm boten sie ihren Gästen eine große musikalische Vielfalt. Das Trio tonArt ist auf keine Musikrichtung, auf keine Sprache und auf keinen nationalen Ursprung festgelegt. Sie begeisterten ihr Publikum mit Songs wie „Sunny“ von Bobby Hebb, „Georgia on my Mind“ von Hoagy Carmichael, „Hit the Road, jack“ von Percy Mayfield, „Bei mir bist du schön“ von Sholom Sholem Secunda, „Have I told you lately that I love you“ von Van Morrison, „Keiner ist wie du“ von Gregor Meyle, „Love will keep us alive“ von Paul Melvyn Carrack u.a., „Autumn Leaves“ von Joseph Kosma u.a., „Wonderful World“ von Sam Cooke u.a., „Blowin in the Wind“ von Bob Dylan und viele weitere Songs.

Michael, der einen Fender Jazz Bass spielt und den man durchaus als Soundtüffler bezeichnen kann, passt mit seinem einzigartigen Spielstil hervorragend zu Bertholds Gitarrenspiel. Gitarre und Bass – diese beiden Instrumente bilden die Basis für Manuelas Gesang. Manuelas mitreisende Soulstimme erzeugt bei ihren Zuhörern immer wieder Gänsehaut oder aber auch feuchte Augen. Für seine Basssoli erhielt Michael Standing Ovation.

Manuela Wirth, Michael Faust und Berthold Schäfer behalten sich immer einen gewissen Freiraum vor, um auch spontane Improvisationen spielen zu können. Ihre Spielfreude und ihr musikalisches Können überzeugte und begeisterte das Publikum. Ihr wertschätzender, respektvoller und humorvoller Umgang miteinander trug zur äußerst angenehmen und entspannten Atmosphäre an diesem Abend bei. In langanhaltendem Applaus zeigte das Publikum seine Begeisterung und forderte mit nicht nachlassenden Zugaberufen eine Zugabe nach der anderen, die die Musiker gerne spielten.

Das nächste Konzert des Trios „tonArt“ ist im Frühjar 2025 geplant.