Musiker "Kein Schritt zurück" auf der Bühne im Kirchlein

KEIN SCHRITT ZURÜCK

Der Musiker Sven Görtz, Solokünstler, und die Musiker Evi Lerch und Thomas Zwerina des Duos „The Cellular Fools“ gaben mit „Kein Schritt zurück“ erstmals ein gemeinsames Konzert. Trotz ihrer jeweils umfangreichen und viel-seitigen Bühnenerfahrung betraten alle drei Musiker bei diesem Konzert Neuland. Sie haben dem Konzert eine klare Struktur gegeben, es in zwei Sets unterteilt und jedes der beiden Sets nochmal in drei Parts gegliedert. Die insgesamt sechs Parts wurden abwechselnd von den Musikern gestaltet. Die dafür erforderlichen kleinen Um- und Aufbauaktionen überbrückten sie sehr geschickt und unterhaltsam mit kleinen Anekdoten und Informationen.

Nach einer kurzen, gemeinsamen Vorstellung starteten Evi Lerch und Thomas Zwerina den ersten Part. Ihr Repertoire beinhaltet u.a. eigene Interpretationen von Werken anderer Künstler. Dazu zählen der Eingangssong „Dream a Little Dream“ von Fabian André u.a., „Cactus Tree“ und „Both Sides Now“ von Joni Mitchel, „Irgendwo auf der Welt“ von Werner Richard Heymann und weitere Stücke. Zahlreiche ihrer präsentierten Songs stammen aber auch aus ihrer eigenen Feder. So z.B. „Place in the Sky“, „Dragonfly“, „Crazy“ um nur einige zu nennen. Dem aufmerksamen Zuhörer fällt bei den vorgetragenen Eigenkompositionen besonders auf, dass sie oft wie vertonte Gedichte klingen. Zu erwähnen ist hier der Song „Without Words“ bei dem es Thomas gelungen ist, stumme Augenblicke des Lebens musikalisch in „Worte“ zu fassen.

Thomas Zwerina überzeugte mit seinem gefühlvollen Spiel auf dem E-Piano und begeisterte die Zuhörer ganz besonders bei seinem Instrumental „Breaking Piano“. Evi Lerch beeindruckte u.a. bei den Songs „Cactus Tree“ und „Both Sides Now“ mit ihrem Spiel auf ihrer neuen Lakewood-Gitarre. Als Gesangs-Duo boten Evi und Thomas ein besonders harmonisch aufeinander abgestimmtes Konzert mit inhaltsstarken Texten.

Der Musiker Sven Görtz – er ist Sänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler – komponiert und textet seine Songs selbst. Mehrere der im Konzert vorgetragenen Songs sind von seinem neusten Album „Sven Görtz – eins“. Dazu zählt sein Anfangssong „Du gehst selbst wenn du bleibst“. In ihm thematisiert er das Verhalten einer rätselhaften Frau, die ihrem Herzen und ihrer Freiheit folgen muss. Sein Song „Chanson d’Amour“ erzählt von einer sommerlichen Begegnung im Süden Frankreichs. In den Texten seiner Songs greift Sven oft das Thema Beziehung auf. Außerdem vertont er aber auch ebenso intensiv seine philosophischen Gedanken und politischen Reflexionen. Aus diesem Themenbereich trug er sein Lied „Václav Havel, Ahoj“ vor. Sven widmet sich hier der wundervollen Aussage „Ich will in der Wahrheit leben“ des Schriftstellers und ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel. Sven Görtz beeindruckte das Publikum bei seinen Parts mit seinen Texten und Melodien, seiner tiefen und ruhigen Stimme, seinem Mundharmonikaspiel und ganz besonders mit seinem Gitarrenspiel. An diesem Abend spielte er seine sechs- und zwölfsaitigen Ovation-Gitarren, die eine in der Farbe Schiefer, die andere in der Farbe der aufgehenden Sonne.

Diese Konzert-Premiere begeisterte das Publikum. Die abwechslungsreiche Gestaltung der sechs Parts, die Auswahl der Songs, die zahlreichen Informationen, die Wertschätzung des anderen und seiner Musik – das alles war authentisch und überzeugend. Die Gäste dankten es den drei Musikern mit ihrem Applaus und der eindringlichen Forderung nach einer Zugabe. Sven Görtz, Evi Lerch und Thomas Zwerina kamen dieser Forderung mit Freuden nach.

Sängerin Jennifer Paul vom Duo "Paul-Simpson-Project" live am Mikro

PAUL-SIMPSON-PROJECT

Das Duo „Paul-Simpson-Project“ sind der Gitarristen Bernd Paul und der Sängerin Jennifer Simpson. Bernd und Jennifer treten als Duo seit über 20 Jahren gemeinsam auf. In all diesen Jahren haben sich die beiden Musiker in die Herzen vieler Menschen gespielt. So verwunderte es nicht, dass sich wieder zahlreiche Gäste für das Konzert angemeldet hatten.

Jennifer zeigte ihr umfangreiches Können auf vielerlei Art. Vor allem überraschte und begeisterte sie mit ihrer ganz besonders vielseitigen Stimme. Diese erklang mal ausgesprochen tief, mal hoch, mal voluminös, mal filigran, mal kräftig, mal gefühlvoll, immer aber voller Ausdruck und ergreifend. Den Rhythmus vieler Songs betonte sie häufig mit perkussiven Elementen.

Bernd Paul begleitete Jennifer auf seiner Akustikgitarre und betonte bzw. unterstrich mit seinem feinen Gitarrenspiel den Charakter der Songs. Jennifer und Bernd boten den Zuhörern ein rundum stimmiges Zusammenspiel, das bei manchen Songs auch im zweistimmigen Gesang zum Ausdruck kam.

Neben Songs wie „Purple rain: Maintheme“ von Prince, „Let it be“ von The Beatles, „Power of love“ von Mark William o Toole u.a., „After the gold rush“ von Neil Young, „Riders on the storm“ von John Paul Densmore u.a. erklangen auch zahlreiche Eigenkompositionen. So z.B. „Pale Angel“, „Show me the way“, „Thunderstorm on a July night“, „A perfect composition“ und einige mehr.

Durch das Programm führte Jennifer Simpson auf ihre ruhige, warmherzige Art selbst.

Die Gäste waren begeistert. Gerne ließen sie sich von Jennifer und Bernd in die Welt ihrer Musik entführen. Der Applaus wollte nicht enden und so gaben Jennifer und Bernd mehrere Zugaben. Gerne wird das Duo „Paul-Simpson-Project“ auch im kommenden Jahr im „Kirchlein“ wieder ein Konzert geben.

Peter Volland live

PETER VOLLAND

Die Tage vor dem Konzert stand das Telefon nicht mehr still. Zahlreiche Gäste meldeten sich für Peters erstes Konzert im „Kirchlein“ an. Das Konzert war schließlich ausverkauft.

Wie angekündigt hatte Peter Volland ein Programm aus mitreißenden Rockklassikern und berührenden Eigenkompositionen zusammengestellt. Gleich zu Beginn spielte er den Song „Rockin’ in the free world“ von Neil Young und Frank M Sampedro. Weitere Klassiker waren u.a. „Lady in Black“ von Uriah Heep, „Mighty Quinn“ von Bob Dylan, „Heart of Gold“ von Neil Young, „Sweet Home Alabama“ von Ronald W Vanzant u.a., „The House of the rising Sun“ von DP, „Stand by Me“ von Ben E King u.a. sowie zahlreiche weitere Songs. Das Publikum ließ sich nicht lange bitten und sang den Refrain einiger Klassiker begeistert mit.

Bei dem Stück „All Right Now“ überraschte Peter Volland seine Gäste mit einem fulminanten Drum-Solo auf seiner verstärkten Akustikgitarre – der Applaus wollte nicht enden!

Peter hat sich aber auch mit seinen eigenen Kompositionen einen Namen gemacht. Er vertont in diesen Songs eigene Erfahrungen, Begegnungen, aktuelle gesellschaftliche Themen u.a. auf seine ganz besondere Art. in dem Lied „Stormwind“ – Titelsong seines neuen, gleichnamigen Albums – vergleicht er das Leben mit dem Wetter: Schwierige Momente, die wie Stürme über uns hereinbrechen können, können wir nicht von uns fern halten. Stürme ziehen aber auch wieder weiter. Das Stück „Face of Peace“ – ebenfalls von seinem Album „Stormwind“ – ist ein Lied der Hoffnung und des Mutmachens. Es beschreibt die Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels und ermutigt dazu, sich nicht zu verschließen bzw zurück zu ziehen, sondern sich dem Licht hinzuwenden. Urlaubsgefühlen am Strand widmet er den Song „Dream on the Beach“. Die Situation eines Landstreichers, der sein Leben zwar liebt, aber bitte ohne Regenwasser in den Schuhen, beschreibt er in seiner Eigenkomposition „Water in my Shoes“.

Als Zugabe, die das Publikum unnachgiebig forderte, spielte Peter spontan ein Medley der Songs dieses Abends. Nach ca 3,5 Stunden endete das Konzert. Dem Wunsch des Publikums nach einem Folgetermin kamen wir nach. Am ersten Maiwochenende 2024 wird Peter Volland voraussichtlich sein zweites Konzert im „Kirchlein“ geben.

Die Musiker der Manu-Michaeli-Band bei ihrem Auftritt im "Kirchlein"

MANU-MICHAELI-BAND

Der Ankündigung des ersten Konzerts der heimischen Musikgruppe „Manu-Michaeli-Band“ sind zahlreiche Gäste gefolgt. Der Gastraum des „Kirchleins“ war voll besetzt.

Manuela, Rolf, Michael und Jörg boten wie angekündigt ein vielfältiges Programm. Sie hatten Songs verschiedener Stile und musikalischer Traditionen – Gospel, Blues, Folk und Liedermacher – in ihrem Repertoire. Zu hören waren Stücke wie „The Rose“ von Amanda, „Als ich fortging“ von Dirk Michaelis, “Wenn ich ein Vöglein wär“ von Johann Friedrich Reichardt, „Why shouldn’t we“ von Mary Chapin Carpenter, „Auf eine Leierkastenmelodie“ von Mascha Kaleko, „Hände“ von Carolin Nu – um nur einige Lieder zu nennen.

Das Quartett spielte ausschließlich akustisch auf den Instrumenten Gitarre, Bass, Percussions, Blues Harp und Akkordeon. Jörg begeisterte mit seinem präzisen, unaufdringlichen Percussionspiel. Michael und Rolf, die beiden Gitarristen, ergänzten sich mit ihren unterschiedlichen Ausdrucksweisen hervorragend: Michaels Spiel hatte eine Spannbreite von gefühlvoll bis wuchtig. Rolfs Gitarrenspiel erwies sich als filigranes Melodiepicking. Beide Musiker beeindruckten mit ihren Soloeinlagen. Manuelas Anliegen ist es, die ZuhörerInnen mit der Musik auf eine Reise durch Höhen und Tiefen mitzunehmen und bei allen Widrigkeiten zu Zuversicht und Hoffnung zu ermutigen. Mit ihrer eindringlichen Altstimme, die mit ihrem besonderen Timbre berührt und zu Herzen geht, gelingt ihr das auf bemerkenswerte Weise. Sie selbst findet Halt in ihrem Glauben. Auch von diesen Erfahrungen „erzählt“ ihre Musik. Sie kommen in Songs wie „I want Jesus“ zum Ausdruck.

Während des Konzerts kam es immer mal wieder zu kleinen Umgruppierungen. So z.B. bei dem Lied „Werd’ ich noch jung sein, wenn ich älter bin“ von Konstantin Wecker. Die drei Musiker Jörg, Michael und Rolf setzten sich musikalisch überzeugend mit dieser Frage auseinander – Manuela schlüpfte entspannt in die Rolle der Zuhörerin.

Die Gäste genossen den Abend in harmonischer Atmosphäre. Sie sparten nicht mit Applaus. Sehr gerne gaben die Musiker der „Manu-Michaeli-Band“ eine Zugabe. Sie entließen ihr Publikum mit dem von Rolf komponierten Segenslied „Aber ein Lächeln bleibt immer über dir“.

Für das nächste Frühjahr ist ein weiteres Konzert geplant.

Trio tonART auf der Bühne im Kirchlein

tonART

Nach gefühlt sehr vielen Jahren – gezählt waren es vier – gaben Manuela Wirth und Berthold Schäfer wieder ein Konzert im „Kirchlein“. Die lange Unterbrechung haben sie auch für Veränderungen genutzt. Die augenscheinlichste Neuerung konnte jeder Anwesende sofort wahrnehmen: Aus dem Duo tonArt war das Trio tonArt geworden. Manuela und Berthold werden nun unterstützt von Michael Faust. Michael, der einen Fender Jazz Bass spielt und den man durchaus als Soundtüffler bezeichnen kann, passt mit seinem einzigartigen Spielstil hervorragend zu Bertholds Gitarrenspiel. Gitarre und Bass – diese beiden Instrumente bilden die Basis für Manuelas Gesang. Manuelas mitreisende Soulstimme erzeugt bei ihren Zuhörern immer wieder Gänsehaut oder aber auch feuchte Augen.

Manuela, Michael und Berthold präsentierten mit großer Leidenschaft „einfach nur“ die Songs, die sie selbst begeistern. Ob Blues, Soul, Jiddisch, Folk Pop oder Singer Songwriter – mit ihrem umfangreichen Programm boten sie ihren Gästen eine große musikalische Vielfalt. Das Trio tonArt ist auf keine Musikrichtung, auf keine Sprache und auf keinen nationalen Ursprung festgelegt. Sie begeisterten ihr Publikum mit Songs wie „Sunny“ von Bobby Hebb, „Fields of Gold“ von Gordon Matthew Sumner, „Di Krenitse“ von Chava Alberstein, „Georgia on my Mind“ von Hoagy Carmichael, „Hit the Road, jack“ von Percy Mayfield, „Bei mir bist du schön“ von Sholom Sholem Secunda, „Have I told you lately that I love you“ von Van Morrison, „Keiner ist wie du“ von Gregor Meyle und vielen anderen. Manuela Wirth, Michael Faust und Berthold Schäfer behalten sich immer einen gewissen Freiraum vor, um auch spontane Improvisationen spielen zu können. Ihre Spielfreude und ihr musikalisches Können überzeugte und begeisterte das Publikum. In langanhaltendem Applaus und nichtnachlassenden Zugaberufen zeigte es seine Begeisterung. Sehr gerne gaben die Musiker des Trios tonArt einige Zugaben.

Ein weiteres Konzert des Trios ist im Frühjar 2024 geplant.

DieMusiker des Trios Fingerprints live im Kirchlein

TRIO FINGERPRINTS

Zum zweiten Mal gaben die drei Musiker des Trios „Fingerprints“ – Martin Kurz, Karin Kraft und Hans Matter – im „Kirchlein“ ein Konzert. Sie kommen aus der Gegend von Hanau und haben sich bei vielen Musikfreunden des Main-Kinzig-Kreises bereits einen Namen gemacht. Im mittelhessischen Landkreis Gießen sind sie noch wenig bekannt.

Karin, Hans und Martin sind sich als musikalische Individualisten zufällig begegnet. 2010 trafen sich Hans und Martin nach vielen Jahren wieder. Sie gründeten das Duo „Fingerprints“. Einige Zeit später stieß Karin zu der kleinen Gruppe – aus dem Duo wurde das Trio „Fingerprints“. Zu dritt gelang es ihnen, aus ihren individuellen, musikalischen Vorlieben ein neues, gemeinsames Ganzes zu entwickeln. Ihr Repertoire umfasst neben Jazz, Blues und Folk auch Bluegrass und Americana. Fast alle Stücke ihres Programms stammen aus der eigenen Feder. Viele dieser Eigenkompositionen sind instrumental. Für andere haben sie auch den Text geschrieben. Dabei verarbeiten sie Eindrücke, Träume, Erinnerungen und auch gesellschaftspolitische Ereignisse.

So erklang gleich zu Beginn des Konzerts ihr Song „Head in the Clouds“, in dem die Musiker des Trios „Fingerprints“ die Verwirklichung eigener Träume unabhängig vom Alter aufgreifen. Der Song „Autumn Breeze“ begeisterte die Gäste auch im Frühling. Karin schildert Beobachtungen und Erfahrungen, die uns die Natur im Herbst ermöglicht. Der Bossa Nova „Miss you in May“ verbreitete ein gewisses Latin Feeling bei den Gästen. Die Melodie wurde von Martin komponiert. Den Text, der eine Beziehung thematisiert, verfasste Karin. Martins Eigenkomposition „You make me aching“ präsentierten Martin und Karin als Duett. Diese Art des Vortrags veranschaulichte das Thema des Songs – Wer hat in einer Beziehung Recht? Oder kann man das gar nicht entscheiden? – akkustisch und visuell auf eine besonders anschauliche Art. Die Eigenkomposition „What goes up?“ des Trios „Fingerprints“ bleibt ganz aktuell. Martin, Karin und Hans widmen sich hier dem Thema, dass auch die Mächtigsten nicht ewig herrschen können und ihre Zeit zu gehen auch kommen wird.

Neben diesen und weiteren Songs beeindruckten auch zahlreiche Instrumentals des Trios „Fingerprints“ die Zuhörer. Hervorheben möchte ich hier die drei Stücke „The River“, „Rainsong“ und „Big yellow Taxi“, bei denen Martin auf der Dobro spielte. Zu den wenigen Coversongs zählte z.B. „You can love yourself“ von Ken Mo, „Grapevine“ von Marvin Gaye und „Help the Poor“ von B.B. King.

Karin gelang es außerdem hervorragend, die einzelnen Songs mit kurzen, lebendigen und informativen Beiträgen zu verbinden. Die Gäste waren von der Vielseitigkeit, der Kreativität und dem Können des Trios „Fingerprints“ beeindruckt. Zwischen den Songs kam es zu Zurufen und Fragen, Musiker und Gäste tauschten sich immer wieder kurz aus. Den langanhaltenden und fordernden Applaus belohnten die Musiker gerne mit einigen Zugaben.

Duo O.&.M. - Olaf Schlieper und Mathias Löffler live auf der Bühne im Kirchlein

DUO O.&.M.

Trotz des noch geringen Bekanntheitsgrades des Duos O.&.M war der Gastraum des „Kirchleins“ zur Hälfte gefüllt. Die Gäste waren ins „Kirchlein“ gekommen, um dem Konzert des erst kürzlich gegründeten Duos O.&.M. aus dem Main-Kinzig-Kreis beizuwohnen. Sie blickten neugierig und sehr erwartungsvoll dem Konzert entgegen, hatten die beiden Musiker doch angekündigt, mit ihren Darbietungen „erfrischend anders“ zu sein.

Und die Musiker hielten dieses Versprechen! Mathias (Gitarre, Gesang) – ehemaliger Gitarrenlehrer von Michael Diehl – und Olaf (Gesang, Percussion, Melodica) – Frontman des Duos – boten ein vielfältiges und kurzweiliges Programm. Grooving-swingende Titel, fetzig-rockige Songs und soulige Arrangements begeisterten die Zuhörer restlos. Nicht nur ihr Können auf dem jeweiligen Instrument, ihre Eigeninterpretationen bekannter Stücke und ihr gesamter musikalischer Vortrag, sondern auch die Texte aus ihrer eigenen Feder ließen die Gäste aufhorchen.

Olaf führte gekonnt durch das Programm. In seiner Moderation schwang neben allen Informationen immer wieder
eine Prise Humor mit. Dieser und auch gelegentliche Sticheleien zwischen den Musikern trugen zur guten Stimmung bei. Eingangs wies Olaf darauf hin, das sich viele ihrer Songs auf den ersten Blick dem Thema „Frauen“ widmen, auf den zweiten Blick aber auch viel zum Thema „Männer“ aussagen. So begann das Konzert mit dem eigenen Song „Gedankenleser“. Der Song thematisiert das Unverständnis eines Mannes über das Verhalten einer Frau – so gerne würde er ihre Gedanken lesen können um sie zu verstehen. Es folgte die Eigeninterpretation des Stückes „Frauen regiern’ die Welt“ von Roger Cicero. Auf Steve Wonders Hit „I wish“ verfassten Olaf und Mathias einen neuen Text und gaben dem Song den Titel „Queen“. In diesem Song schreiben sie über die komplette Abhängigkeit eines Partners in einer Beziehung. Dieses Stück stellte sowohl an Mathias auf der Gitarre wie auch an Olaf am Schlagzeug eine besondere Herausforderung dar. Ebenfalls von Roger Cicero hatten sie in ihrem Repertoire das Lied „Tabu“ – eines der Highlights in ihrem Programm. Die Geschichte – der Freund widersteht der Anziehungskraft von der Partnerin seines Freundes – greift ein heikles Thema auf. Olafs Gesangsvortrag, der vielfältige Einsatz seiner Stimme veranschaulichte die Problematik sehr eindrucksvoll.

Das Duo O.&.M. widmet sich aber auch noch weiteren Themen. In dem eigenen Song „Swing“ erzählen sie, wie vor ca. 100 Jahren die Musik des Swings nach Europa und schließlich auch nach Deutschland kam. Mit dem Stück „Ain’t no sunshine“ greifen sie die Thematik des Klimawandels und des Umgangs mit ihm auf. Es folgten weitere Songs wie z.B. „50 something“, angelehnt an den Song „20 something“ von Jamie Cullum. Auch die sehr stimmungsvolle Ballade „Black Orpheus“ von Bossa Nova und das Lied „Junggesellenabschied“ des Duos „Die Feisten“ trugen die beiden Künstler überzeugend vor. In ihrem Song „Fake News“ verfassten die beiden Musiker auf die Melodie des Stückes „Smoke on the water“ einen Text zu dem aktuellen Phänomen der Querdenker, Verschwörungstheoretiker, u.a.

Dies sind nur einige Beispiele ihres umfangreichen, abwechslungsreichen und erfrischend anderen Programms. Das Duo O.&.M. wird voraussichtlich am ersten Dezemberwochenende 2023 im „Kirchlein“ wieder für unterhaltsame Stunden sorgen.

Musiker Michael Hahn mit Gitarre am Mikro beim Auftritt im Kirchlein

MICHAEL HAHN

Mit zunächst großer Begeisterung begann Michael Hahn mit 14 Jahren das Gitarrenspielen zu lernen. Der Unterricht demotivierte ihn allerdings recht schnell und so stellte er schon bald die Gitarre in die Ecke – für immer, wie er damals dachte! Aber es kam alles anders! Einige Freunde, die eine Band gründen wollten, holten Michael mit ins Boot und die Zeit des Hardrocks begann.

Ein paar Jahre später wurde er Mitglied der Gießener Band „Linus“, die ausschließlich eigene Stücke mit deutschen Texten spielte.

Aktuell ist Michael in drei Formationen präsent. Als Gitarrist und Sänger tritt er seit fast 30 Jahren mit der, über die hessische Landesgrenze hinaus bekannten Band „LOGO“ auf. Ihr Repertoire sind die Klassiker der deutschen Rock- und Popgeschichte sowie aktuelle Songs von heute.

Desweiteren ist er Mitglied der „ManuMichaeliBand“, deren Repertoire Gospel, Liedermacher, Blues und Instrumental umfasst. Die hier neu gewonnenen, ganz anderen musikalischen Erfahrungen beeindrucken ihn tief. Für die Konzerte mit dieser Band lernte er auch das Bassspielen.

Und schließlich hat Michael Hahn auch noch ein Soloprogramm zusammen gestellt. Es umfasst bekannte Lieder aus dem LOGO-Programm, eigene Songs und Instrumentalstücke. Neben seiner Stimme setzt er seine Akustikgitarre, einige Percussioninstrumente und ein Looppedal ein. Er liebt es, wenn sich einzelne Konzertabschnitte zusammen mit dem Publikum entwickeln, wenn er Stimmungen aufgreifen und im Austausch mit seinen Zuhörern in Musik umsetzen kann.

Im Zusammenspiel mit seinem Publikum kann auch manch Überraschendes und Neues an diesem Abend zu hören sein.

Sonntag, 27. November 2022
Beginn: 18.00 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr
Eintritt: 13,00 €

Anmeldung erforderlich unter 06409/6624707

Nora Schmidt und Tobias Lauber auf der Bühne im Kirchlein

NORA SCHMIDT & TOBIAS LAUBER

Endlich konnte das Konzert mit Nora und Tobias stattfinden. Pandemiebedingt war es mehrmals abgesagt worden.

Nora Schmidt, die bereits seit über 50 Jahren als Sängerin auf der Bühne steht, lockte zahlreiche Fans ins „Kirchlein“. Sie startete das Konzert mit dem Song „Die Neunte“, in dem sehr anschaulich die Sehnsucht einer Musikerin beschrieben wird, einmal etwas so Geniales zu komponieren wie „Die Neunte“. Es folgte „Imagine“, das legendäre und leider immer nochhochaktuelle Friedenslied von John Lennon. Er hatte diesen Song vor 50 Jahren – 1972 – veröffentlicht. Weitere Songs waren u.a. „Don’t cry for me“, „Padam, padam“, „Hallelujah“ und „Liebe ist mollig“ von St. Werger. Die Aufregung vor jeden Auftritt, die Nora auch nach 50 Jahren Bühnenerfahrung spürt, besingt sie mit dem Song „Lampenfieber“.

Noras ausgesprochene Leidenschaft gilt seit einigen Jahren den französischen Chansons. So war es nicht verwunderlich, dass sie auch einige Chansons wie „La vie en rose“, „Prendre un enfant“, „Non, je ne regrette rien“ u.a. ausgewählt hatte.

Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, der vielfältigen Song-Auswahl und den Erklärungen bzw Anekdoten, die Nora zu zahlreichen Songs unterhaltsam vortrug, begeisterte sie ihre Zuhörer restlos. Tobias Lauber begleitete Nora gekonnt auf dem Piano. Mal gefühlvoll, leise und zurückhaltend, mal kraftvoll, laut und vorherrschend traf er immer den richtigen Ton und gab dem Konzertvortrag eine besondere Note. Nora und Tobias sind ein gut aufeinander abgestimmtes Team. Den nicht enden wollenden Schluss-Applaus belohnten die beiden Musiker mit den beiden Zugaben „My way“ und „Der Traum von Frieden“.

Das lange Warten auf dieses Konzert hatte sich gelohnt!

Paddy Schmidt mit Gitarre beim Auftritt im Kirchlein

PADDY SCHMIDT SOLO

Paddy ist Vollblutmusiker, seine Musik ist der Irish Folk. Er ist Sänger, Instrumentalist und Songwriter. Ihm gelingt es, in ein und dem selben Lied zu singen, seine akustische Gitarre und eine seiner zahlreichen Mundharmonikas zu spielen – und das oft in einem atemberaubenden Tempo.

Paddy unterhält und begeistert seine Zuhörer mit seinem musikalischen Können ebenso wie mit seiner Moderation. Er spielte seine Lieder „Here’s to people“, „Around the world“, „Far away“, „Love song diary“ und „A last song“. Außerdem trug er viele andere Songs vor, so z.B. „Alast song“, „Dirty old town“, „I don’t want to say goodnight“, „In the name of freedom“ und andere. Bei seiner Moderation greift er immer auch aktuelle Themen auf. So z.B. das Thema „kulturelle Aneignung“, das er musikalisch mit dem Song „ Whisky in the jar“ untermalte. Auch zu dem vor 100 Jahren – 1922 – erschienenen Jahrhundertroman „Ulysses“ von James Joyce wusste Paddy etwas zu sagen. 2012 – vor 10 Jahren – erfüllte sich Paddy seinen Jugendtraum und steuerte auf seiner Harley das Nordkap an. Er verarbeitete diese Reise in seinem Reiseroman „Far away“ und erinnerte mit den Songs „Roll on restless rider“ und „Tunes of silence“ an diese große Fahrt.

Die Gäste in dem restlos ausverkauften Gastraum des „Kirchleins“ waren kaum zu halten, Ihr Applaus wollte nicht enden. Paddy dankte mit einer ausgesprochen langen Zugabe. Ganz offensichtlich hat auch er den Abend sehr genossen.