Kunst-Event
26. Oktober 2024, Gästehaus „Am Kirchlein“
Die vier Musiker überzeugten nicht nur mit ihrer gemeinsamen musikalischen Liebe
Die Band „Bluesdoctor“ hatte zum ersten Mal zu einem Konzert im „Kirchlein“ eingeladen. Nach der Ankunft der Bandmitglieder Manfred Jung (Schlagzeug), Christioph Handrack (Gesang, Piano/Orgel), Thomas Geis (Gitarre) und Hartmut Dietrich (Gesang, Mundharmonika) begann der Aufbau der Instrumente. Es waren einige Überlegungen erforderlich, um die vier Musiker und ihre nicht unbedingt kleinen Instrumente auf der recht überschaubaren Bühne gut zu platzieren. Das Ergebnis war beeindruckend!
Das Programm der vier Musiker von „Bluesdoctor“ bestand in etwa je zur Hälfte aus Eigenkompositionen und Coverversionen. Eigenkompositionen – sie stammen aus der Feder von Christoph und Thomas – waren z.B. „Fool no more“, „Waltz for Mama“, „To beautiful (for me)“, „Rosie goes out tonight“. Diese wie auch die gecoverten Stücke thematisieren überwiegend Beziehungssituationen. Sie erzählen vom Verlassen- und Betrogenwerden, von der nicht erhörten Liebe, vom Herzschmerz allgemein, u.a.
Die Zeitspanne der Coversongs reichte von 1937 (Robert Johnson) bis 2012 (Mark Knopfler). Das Publikum freute sich über Stücke wie „Big Boss Man“ von Luther Dixon/Al Smith, „Key to the highway“ von Charles Segar/Big Bill Broonzy, „I want to be loved“ von Willie Dixon und weitere. Von Robert Johnson (1911 – 1938) hatte die Band den Song „Stop breaking down“ ausgewählt, eines der meist gecoverten Bluesstücke überhaupt. Obwohl Robert Johnson schon mit 27 Jahren starb, ist er bis heute neben Willi Dixon der Musiker, der die meisten Bluesklassiker komponiert hat. Einen weiteren Rekordsong spielte „Bluesdoctor“ mit dem Song „Route 66“, einem der meist gecoverten Stücke überhaupt. Im Jahre 1946 von Bobby Troup geschrieben thematisiert dieser Song den amerikanischen Mythos von Freiheit.
Die vier Musiker beeindruckten ihr Publikum mit einem ausgesprochen stimmigen Zusammenspiel. Der rhythmische Schwerpunkt der Band liegt eindeutig beim Blues. Sie überzeugten ihre Gäste aber auch in angrenzenden Stilen wie Rock, Swing, Bossa und Rumba. Christoph Hardrock moderierte das Konzert und gab zahlreiche Informationen. Das Piano spielte er mit viel Power und übernahm darauf oft auch den Bass. Seine kraftvolle, markante Stimme füllte den Raum. Hartmut Dietrich verstärkte ihn immer wieder gesanglich und bot auf seinen unterschiedlichen Mundharmonikas außerdem auch ausdrucksstarke Soli. Thomas Geis’ klares Gitarrenspiel zeugte von viel Erfahrung und Gefühl für das Instrument. Manfred Jung am Schlagzeug verstand es meisterhaft, die Klänge seines Instrumentes gefühlvoll in den Sound der Gruppe einzubringen. Die Soli der Musiker taten ein Übriges. Das Publikum war fasziniert von dem musikalischen Können der vier Musiker. Sein begeisterter Applaus sprach Bände. Sehr gerne gaben die Musiker zum Abschluss des Abends einige Zugaben.