Kunst-Event

26. März 2022, Gästehaus „Am Kirchlein“
Trio Fingerprints begeisterte auch fernab der Heimat seine Gäste
Zum ersten Mal gaben die drei Musiker des Trios Fingerprints – Martin Kurz, Karin Kraft und Hans Matter – im „Kirchlein“ ein Konzert. Sie kommen aus der Gegend von Hanau und haben sich bei vielen Musikfreunden des Main-Kinzig-Kreises bereits einen Namen gemacht. Im mittelhessischen Landkreis Gießen sind sie noch unbekannt. Umso erfreuter waren Martin, Karin und Hans, dass die Ankündigung ihres Konzertes 20 Zuhörer ins „Kirchlein“ gelockt hatte.
Karin, Hans und Martin sind sich als musikalische Individualisten zufällig begegnet. 2010 trafen sich Hans und Martin nach vielen Jahren wiede. Sie gründeten das Duo „Fingerprints“. Einige Zeit später stieß Karin zu der kleinen Gruppe – aus dem Duo wurde das Trio „Fingerprints“. Zu dritt gelang es ihnen, aus ihren individuellen, musikalischen Vorlieben ein neues, gemeinsames Ganzes zu entwickeln. Ihr Repertoire umfasst neben Jazz, Blues und Folk auch Bluegrass und Americana. Fast alle Stücke ihres Programms stammen aus der eigenen Feder. Viele dieser Eigenkompositionen sind instrumental. Für andere haben sie auch den Text geschrieben. Dabei verarbeiten sie Eindrücke, Träume, Erinnerungen und auch gesellschaftspolitische Ereignisse.
So erklang gleich zu Beginn des Konzerts ihr Song „Head in the Clouds“, in dem die Musiker des Trios „Fingerprints“ die Verwirklichung eigener Träume unabhängig vom Alter aufgreifen. Der Song „Changes“ beschreibt das Leben als Prozess von Veränderungen, denen man sich stellen muss. In „Autumn Breeze“ schildert Karin Beobachtungen und Erfahrungen, die uns die Natur im Herbst ermöglicht. In dem instrumentalen Stück „Rainsong“, bei dem eine Slidegitarre zum Einsatz kam, widmet sich Martin den Eindrücken eines Ausflugs in die Sümpfe des amerikanischen Südens. In dem Song „Good Steps“, für den Karin Text und Musik geschrieben hat, greift sie inhaltlich auf ihre eigenen Tagebuchaufzeichnungen zurück, die sie als 16-jährige während eines Kanada-Aufenthaltes notiert hatte. Der Song „Fingerprints“ – der Symbolsong des Trios – hat die Vergänglichkeit der Dinge zum Thema. Sein Text stammt von Karin, die Musik von Hans und Martin.
Die Gäste konnten noch viele weitere Songs genießen, darunter z.B. auch „More than one way home“ von Kevin Moore. Einen weiteren vom Trio „Fingerprints“ selbst getexteten und komponierten Song möchte ich zum Schluss noch anführen. Es ist das Stück „What goes up“. Es handelt davon, dass auch die Mächtigen nicht ewig herrschen, dass sie selbst auch als Hai im Goldfischbecken zugrunde gehen, wenn das Becken zerbricht.
Neben dem Gesang überzeugten die drei Musiker an ihren Instrumenten. So spielt Karin Kraft akustische Gitarre und Persussion, Hans Matter begleitet auf der akustischen und elektrischen Gitarre, Martin Kurz spielt neben akustischer und elektrischer Gitarre noch die Dobro.
Karin gelang es außerdem hervorragend, die einzelnen Songs mit kurzen, lebendigen und informativen Beiträgen zu verbinden. Die Gäste waren von der Vielseitigkeit, der Kreativität und dem Können des Trios „Fingerprints“ beeindruckt. Zwischen den Songs kam es zu Zurufen und Fragen, Musiker und Gäste tauschten sich immer wieder kurz aus. Den langanhaltenden und fordernden Applaus belohnten die Musiker mit einigen Zugaben. Alle waren sich einig: Das Trio „Fingerprints“ war nicht zum letzten Mal im „Kirchlein“.